Durch einen Bekannten auf dieses Forum aufmerksam gemacht, habe ich mir gestern mal die Threads zum Tod der Hündin Lizzy im Detail durchgelesen und muss neidlos anerkennen, hier wird scharf geschossen, jede Munition ist erlaubt, keine Rücksicht auf Kollateralschäden..... Da wird eine friedliche und völlig harmlose Hündin sinnlos getötet weil sie sich nichtmehr rentiert und "Ladenhüter müssen weg"..... Komplotte zum Schutz gewisser Tierärzte aufgedeckt, Menschen des Mordes bezichtigt, fabulöse "Bluttests" tauchen aus dem Nebel des Grauens auf, etc. etc. Donnerwetter, da geschehen ja echt Dinge im Mönchengladbacher Tierheim, echt unglaublich....
Ich hätte es dabei belassen sollen, aber blöd wie ich bin, habe ich mich dann mal schlau gemacht, habe die Originalberichte der Tierärzte und Tierklinik eingesehen, die Übergabedokumente der vorherigen Halter ans Tierheim mit Angabe des Abgabegrundes gelesen, Berichte von Tierheimmitarbeitern mit meinen eigenen Eindrücken bei meinen regelmäßigen Besuchen des Tierheims verglichen, mich an ein mitgehörtes Gespräch zwischen der Tierheimleiterin und der Mutter der regelmäßigen Gassigeherin am Wochenende vor der Einschläferung erinnert und musste leider feststellen, in diesem Forum nimmt man es mit Vielem sehr genau, nur mit der Wahrheit scheinbar nicht.
1. Lizzy war ein ausgeglichener aggressionsfreier Hund (außer in einem Zwinger in dem Sie einen Zwingerkoller erlitt)? Unbestritten ist, dass Lizzy zu ihren Bezugspersonen (TH Mitarbeiter, regelmäßige Gassigänger) ein freundliches Verhalten zeigte und gut handlebar war (Mit Ausnahme einiger auf akute Schmerzschübe zurückführbarer Einzelsituationen). Das war´s dann aber auch schon. Unabhängig von Zwinger, diversen Freiläufen etc. zeigte Lizzy gegenüber Besuchern, Gassigehern anderer Hunde und allen weiteren "Nichtbezugspersonen" immer extrem aggressives Verhalten, ging aggressiv vor und startete Beißattacken soweit sie ihr Maul durch die Gitter bringen konnte. Persönlich wurde ich einmal von ihrer Gassigängerin bei einer Begegnung beim Gassigehen gewarnt, nicht näherzukommen, da Lizzy sonst aggressiv reagieren könne. Der Abgabegrund ins Tierheim war: "Attackiert aggressiv jeden fremden Menschen und beißt sofort zu"
Sollte die regelmäßige Gassigeherin hier mitlesen, würde Ich ihr gern eine Frage stellen: Können Sie ehrlichen Herzens sagen, dass Sie jederzeit ohne Bedenken fremde Menschen, insbesonders auch Kinder an Lizzy heranlassen konnten um den Hund anzufassen und zu streicheln?
2. Das Tierheim ist halt nur eine Tierhandlung und Ladenhüter müssen weg? Beim nächsten Besuch werd ich mal Prinz fragen, der mittlerweile schon seit einem Jahrzehnt im Tierheim ist, warum er sich noch nicht umgebracht hat... Betriebswirtschaftlich doch wohl ein gnadenloses Verlustgeschäft, wenn man 10 Jahre Unterkunft, Pflege, Nahrung und Tierarztkosten dem eventuellen Erlös von 180€ Schutzgebühr gegenüberstellt.
3. Jegliche Hilfe um einem Tier trotz Erkrankung noch ein lebenswertes Leben zu ermöglichen wird abgelehnt? Bobby, SharPei, mit Milbenbefall ins tierheim eingeliefert, Monatelang liebevoll gepflegt und tierärztlich versorgt, nach Gesundung in die Schweiz vermittelt. Marius, Staffwelpe, mit Milbenbefall ins Tierheim eingeliefert, Monatelang liebevoll gepflegt, tierärztlich versorgt, mittlerweile geheilt, jetzt mit anderen Welpen und erwachsenen Hunden zusammen und nur glücklich und zufrieden (ausser wenn er mit dem Maulkorb üben soll, den er demnächst leider tragen muss). Rex, Malinois, trotz extremer Verhaltensauffälligkeiten immer noch glücklich, wenn er mit seinen Gassigehern Spass haben kann. Nur ein paar Beispiele aus der Realität, sieht so die Ablehnung jeglicher Hilfe aus um den Tieren möglichst kein lebenswertes Leben zu ermöglichen?
4. Vier Tage vorab angekündigter "Mord", es wurde extra ein fremder Tierarzt eingeschalte, um einen Anderen "aus der Schusslinie zu halten"? Tatsächlich wurde Lizzy schon 2010 mehrfach von verschiedenen Tierärzten untersucht, mit 100%ig identischer Diagnose, 100%ig identischer Prognose und nur geringfügig unterschiedlicher Medikation. Am Donnerstag vor der Ethanasie (die ominösen 4 Tage) wurde Lizzy im Tierheim dem Tierarzt vorgestellt, der nach Untersuchung keine weitere Therapiemöglichkeit sah und zur Euthanasie riet. Da man im Tierheim Mönchengladbach aber wohl nicht so leichtfertig mit der Tötung eines Tieres umgeht wie in diesem Forum mit dem Vorwurf von Kapitalverbrechen, wurde sofort zum nächstmöglichen Zeitpunkt (Montag, 4 Tage später) ein Untersuchungstermin für Lizzy in der Tierklinik vereinbart. Exakt dies wurde auch zumindest der Mutter der regelmäßigen Gassigängerin von der Tierheimleiterin mitgeteilt (Ich war persönlich zu dem Zeitpunkt anwesend und konnte das komplette Gespräch mitverfolgen). Da Lizzy dann am folgenden Montag in der Tierklinik eingeschläfert wurde, sah wohl offensichtlich auch der dortige Tierarzt keine andere Möglichkeit mehr.
5. Mord??? Nun wird´s wirklich nur noch lächerlich. Ein Tier, im deutschen Recht im Wesentlichen eine Sache, kann nicht ermordet werden. Dieses zweifelhafte Vergnügen ist allein Menschen vorbehalten. Egal als was die unrechtmäßige Tötung eines Tieres geahndet wird und ob es sich im Falle Lizzy um eine rechtmäßige oder unrechtmäßige Tötung handelte, diese als Mord zu bezeichnen und Personen des Mordes zu bezichtigen zeugt wahrlich nur von abgrundtiefem Realitätsverlust.
Das wars für mich in diesem Forum, die wahren Absichten der betreiber sind für mich offensichtlich und soweit unter meinem Niveau, dass sie eine weitere Verschwendung meiner Zeit nicht rechtfertigen.
Gruß
Ebiwan