Der Deutsche Tierschutzbund hat heute in seiner Mitgliederzeitschrift "du und das tier" auf das dramatische Elend freilebender Katzen in Deutschland aufmerksam gemacht. Der Verein Tierschutz Mönchengladbach ist Mitglied im Deutschen Tierschutzbund und sollte doch ganz sicher auch dessen Meinung vertreten. Stattdessen äußert sich Frau Kaufmann in mehreren Medien immer wieder wie folgt: "Wir haben die Gruppenhaltung der Tiere eingeführt…Die Katzen kommen und gehen wann sie wollen. Für Katzen die erst nachts zurück kommen wurden Schlafplätze auf dem Tierheimgelände aufgestellt. Sicherlich besteht die Gefahr, dass eine Katze nicht mehr zurück kommt oder sogar überfahren oder vergiftet wird. Es ist aber kein Tierschutz eine Katze, die immer frei rumlaufen konnte aus Sicherheitsbedenken einzusperren. Mal ganz davon abgesehen, dass wir für so viele Katzen keinen Platz hätten."
Frau Kaufmann vergrößert das Katzenelend in Deutschland also ganz bewußt!
Es gibt leider keinen direkten Link zum Artikel in der Mitgliederzeitschrift des Deutschen Tierschutzbund. Deshalb kopiere ich ihn hier hinein:
Herausforderung für den Tierschutz - Pflicht für die~9mmunen
Katzenelend in Deutschland Urlauber bringen aus dem Süden gerettete Straßenkatzen mit nach Hause, Tierfreunde
unterstützen die Bemühungen des Tierschutzes in Süd- und Osteuropa, das Katzenelend dort einzudämmen. Doch seit Jahren nimmt das Katzenleid auch in Deutschland zu. Die Tierschutzvereine führen einen verzweifelten Kampf gegen die weitere Massenvermehrung
der Straßenkatzen, die meisten Städte und Gemeinden unterstützen sie kaum.
Die unerwünschten Katzenbabvs.
die Jahr für Jahr in den
Tierheimen abgegeben werden,
sind noch am besten dran. Sie
werden geimpft und medizinisch versorgt,
aufgepäppelt und an verantwortungsvolle
Besitzer vermittelt. Viel
mehr Sorgen machen sich die Tierschützer
um die vielen tausend Katzenkinder,
die auf Höfen, in Scheunen,
Lagerhallen auf Firmengeländen oder
buchstäblich auf der Straße geboren
werden. Die Mutter kann sich kaum
~ ausreichend ernähren - die Jungkat-
o:;; zen leiden bald unter Mangelerschei-
~ nungen. Krank, ausgemergelt und
~ extrem scheu, führen sie ein leidvolles
Vl ::5;; Dasein. Oft ist so ein Katzenleben nur
g kurz, die Tiere werden Opfer eines Verr..
kehrsunfalls, vom Jäger erschossen,
~ von grausamen Menschen ertränkt
~ oder erschlagen. Doch auch bei einer
~ durchschnittlichen Lebenserwartung
9-
von knapp zwei Jahren haben sie für
32 du und das tier 3/2010
Nachwuchs gesorgt, für noch mehr
Katzen,die herren- und heimatlos tagtäglich
urns Überleben kämpfen,
Trauriges Dasein auf der Straße
Der Alltag deutscher Straßenkatzen ist
alles andere als ein Leben in idyllischer
Freiheit. Er ist geprägt von Hunger, Erfrierungen,
chronischem Siechtum
und ständiger Fluchtbereitschaft. Diese
Katzen, die keine oder nur schlechte
Erfahrungen mit Menschen gemacht
haben, sind und bleiben scheu. Urn eine
weitere Vermehrung einzudämmen,
füttern ehrenamtliche Tierfreunde mit
Unterstützung der lokalen Tierschutzvereine
sie an, fangen sie in Fallen, lassen
sie im Tierheim tierärztlich versorgen
und kastrieren. Dann werden die Katzen
wieder da entlassen, wo sie aufgegriffen
wurden. Das ist sinnvoll,denn sie
sind zu scheu für ein Leben im Tierheim
und können nicht vermittelt werden.
Junge Katzen, die nicht innerhalb der
ersten Lebenswochen an menschliche
Gesellschaft gewöhnt wurden, bleiben
ihr Leben lang scheu und ängstlich,An
geschlossene Räume können sie sich
nicht mehr gewöhnen.
Doch auch dort, wo frei lebende Katzen
konsequent eingefangen, kastriert
und wieder ausgesetzt werden, um das
Anwachsen der Straßentierpopulation
zu verhindern, sorgen unkastrierte Freilaufkatzen
aus Privathaushalten für
AKTIV WERDEN
Zur Finanzierung von Kastrationsaktionen
sind die Tierschutzvereine
auf Spenden angewiesen. Wenn Sie
einen Beitrag zur Bekämpfung des
Katzenelends leisten wollen, überweisen
Sie Ihre Spende an:
Deutscher Tierschutzbund e.V.
Sparkasse Köln/Bann
BlZ 370501 98, Konto: 40 444
Stichwort: Tierheim-Nothilfe
weitere Vermehrung des Katzenleids.ln
den Zeiten der Wirtschaftskrise und von
Hartz IV scheuen immer mehr Katzenbesitzer
die Kosten der Kastration - mit
fatalen Folgen für die Streunerpopulationen.
Auf kommunaler und landesweiter
Ebene organisieren deshalb die
Mitgliedsvereine des Deutschen Tierschutzbundes
Kastrationsaktionen. In
einem bestimmten Zeitraum werden die
Kosten für die Kastration bezuschusst
oder ganz übernommen. Wegen der
zeitlichen Begrenzung der Kampagnen
erreichen diese allerdings nur eine zeit-
.weilige Besserung der Situation.
Zusammenarbeit für eine Lösung
Die Kommunen reagieren unterschiedlich
auf die Katzenschwemme: Einige
sprechen Fütterungsverbote aus, die
erst nach massiven Tierschützerprotesten
aufgehoben werden. Andere
verhängen eine Kastrationspflicht für
Freilaufkatzen in Privathand. Finanzielle
Unterstützungder Bemühungen der Tierschützer
fließt spärlich oder gar nicht.
Dabei müssen Städte und Gemeinden
aus Tierschutz-,aber auch aus Hygienegründen
das Problem aktiv angehen.
Denn Katzenpopulationen, die sich
unkontrolliert vermehren, sind auch ein
Problem der "öffentlichen Ordnung", da
sie beispielsweise auch im Straßenverkehr
eine Gefahr darstellen können.
Für den Deutschen Tierschutzbund
und die ihm angeschlossenen Vereine
ist die Situation untragbar geworden.
Die Tierheime sind überfüllt mit zum
Teil nur schwer vermittelbaren Katzen.
Die Kosten für Unterbringung, medizinische
Versorgung und Kastration von
Neuzugängen bzw. eingefangenen
Katzen sprengen ohnehin bereits die
Kassen - vor allem die der kleineren
Tierschutzvereine.
Der Deutsche Tierschutzbund appelliert
seit Jahren an die Mitgliedskommunen
des Deutschen Städtetags sowie des
Deutschen Städte- und Gemeindebundes,
eine gemeinsame Lösung
zu finden. Regionale Ansätze beweisen,
dass das Problem in den Griff zu
bekommen ist.Aber nur dann, wenn
alle - die Städte und Gemeinden, die
Tierärzteschaft und auch die Jägerschaft
- mit dem Tierschutz an einem
Strang ziehen.
Hilfe für die Katzen
10
t
Kommunen in der Pflicht
Der Deutsche Tierschutzbund und die ihm angeschlossenen Tierschutzvereine
fordern die Kommunen auf,
~ eine Kastrationspflicht für Freilaufkatzen einzuführen
~ betreute Futterstellen für herrenlose Katzen einzurichten
~ konzertierte Kastrationsaktionen durchzuführen
~ Beteiligung an den Kosten bei Einfang-Kastrations-Wiederaussetzungsaktionen
. 59
Erfolge und Rückschläge *
Paderborn: Seit 2008 existiert eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für frei
laufende Katzen, die bereits erste Erfolge zeigt.
Bonn: Im März lehnte der Umweltausschuss einen Bürgerantrag zur Kastrations- und
Kennzeichnungspflicht offenbar auf Einspruch des Veterinärdienstes ab. Dessen
Abteilungsleiter befürchtete ein vermehrtes Aussetzen von Katzen, weil die Halter
die Kosten scheuen.
Rheinland-Plalz: Seit zwei Jahren führt der Landestierschutzverband Kastrationswochen
durch. Per Aushang werden die Bürger aufgefordert, ihre Tiere kastrieren zu
lassen. Die teilnehmenden Tierheime bieten Tierhaltern, die die Kosten nicht tragen
können, einen Zuschuss an.
Herforth: Als im letzten Jahr das Kreisveterinäramt mit sechs Vereinen aus dem
Kreiseine ARGEgründete, um mit dem Einfangen, Kastrieren, Wiederfreilassen verwilderter
Katzen dem Problem wachsender Vermehrung zu begegnen, stellte sich
die Kreisjägerschaft quer. Sie forderte Landratsamt und den Sponsor Sparkasse
auf, die ARGEnicht zu unterstützen, da das Aufstellen der Fallen "Jagdwilderei " sei
sowie das Wiederaussetzen von "dem Wilde nachstelienden"Tieren ebenfalls mitschuldig
an Jagdwilderei mache. EinRechtsgutachten des Landesjagdverbandes
NRWbezeichnete die ARGEsogar als kriminelle Vereinigung.
Lippstadt: DerTierschutzverein, der zuletzt 2008 eine Kastrationsaktion durchgeführt
hatte, kann eine Wiederholung nicht mehr stemmen. Bei der Vermittlung der Katzenbabys
erhalten die Neubesitzer jetzt ein Formular mit, das sie nach der Kastration
vom Tierarzt abgestempelt zurückschicken.
Passbrunn: Der Tierschutzverein führte von Ende Februar bis Ende Mai eine bezuschusste
Kastrationsaktion durch. Der Katzenhalter erhält auf Antrag im Tierheim
einen Gutschein von 25 Euro (Kätzin) bzw. 15 Euro (Kater), den der Tierarzt bei der
Kastration verrechnet. Der Halter zahlt die Differenz.
Dingolfing: Bedürftige Katzenhalter und Höfe aus dem Landkreis mit großem
Katzenbestand erhalten auf Antrag einen Kastrationsgutschein (15 bzw.25 Euro).
Ziel sind 1.000 Kastrationen in 2010.
• Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Initiative Tierschutz-Katzenverordnung
Der Deutsche Tierschutzbund ist davon überzeugt, dass eine Tierschutz-Katzenverordnung
zur Verbesserung der Tierschutzsituation für Katzen beitragen könnte. Er
hat Bundeslandwirtschaftsministerin IIse Aigner daher einen ausformulierten
Vorschlag für eine solche Verordnung zugeleitet. Darin
sind die auf verschiedenen Ebenen von Tierschutzorganisationen, der
Tierärzteschaft und Kommunen diskutierten Lösungsmöglichkeiten ,
für eine Verbesserung des Katzenschutzes ebenso gebündelt wie die~
1 langjährigen Forderungen nach Vorgaben für die Katzenhaltung. Es,1
ist z~ hoffen, dass das Ministerium die Initiative zeitnah aufgreift.